SK Rapid MediaInfo 197/2023: Zoran Barišić und Thomas Hickersberger werden von ihren Aufgaben entbunden Mit dem heutigen Tag gehen beim SK Rapid zwei langjährige Zusammenarbeiten zu Ende. Cheftrainer Zoran Barišić und Co-Trainer Thomas Hickersberger wurde am Mittwochmorgen in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, dass sie von ihren bisherigen Aufgaben entbunden werden. Diese – für alle Beteiligten sehr schwere Entscheidung – wurde nach eingehenden Analysen und internen Gesprächen am Anfang der Woche nach dem zehnten sieglosen Spiel in der laufenden ADMIRAL Bundesliga-Saison getroffen. Vorübergehend übernimmt der aktuelle SK Rapid II-Cheftrainer Stefan Kulovits, dessen Mannschaft als Tabellenführer bereits in der Winterpause steht. Der 40-jährige Wiener wird danach wieder in seine bisherige Funktion zurückkehren. Die grün-weiße Profimannschaft steht nach 14 Runden mit lediglich 18 Punkten derzeit auf Tabellenplatz 8 und konnte vor eigenem Publikum trotz eines oftmals deutlichen Chancenplus nur eines der bisherigen sieben Saisonspiele gewinnen. Erstmals seit Eröffnung des Allianz Stadions blieb man so seit dem 4:0 gegen Altach Anfang August in gleich sechs Ligaheimspielen in Serie ohne vollen Erfolg. Präsident Alexander Wrabetz: „Ich möchte vorab Zoran Barišić, den ich nach wie vor für einen hervorragenden Trainer und selbstredend großen Rapidler halte, ebenso wie Thomas Hickersberger, der über viele Jahre eine Konstante in unserem Trainerteam war, danken. Angesichts der Tabellensituation und den vielen sieglosen Spielen haben wir nun als Präsidium diesen Personalentscheidungen zugestimmt. Es ist jetzt für Rapid notwendig, neue Impulse zu setzen. Die Auswahl des künftigen Cheftrainers wird eine richtungsweisende Entscheidung für uns sein, daher lassen wir uns bei dieser sicher nicht unter Zeitdruck setzen und habe auch ich großes Vertrauen in Markus Katzer, dass er die bestgeeignete Persönlichkeit finden wird.“ Steffen Hofmann äußerst sich als Sprecher der Geschäftsführung wie folgt: „Es gibt zahlreiche Argumente, die diese Entscheidung rechtfertigen und selbstverständlich trage ich diese mit. Bis eine endgültige Entscheidung fiel, war es mir wichtig, unserem Trainer bis zuletzt die volle Rückendeckung zu bieten. Bekanntlich schätze ich Zoran Barišić und auch Thomas Hickersberger fachlich wie menschlich sehr, doch auch bei jeder anderen personellen Besetzung hätte ich dies als meine Pflicht gesehen. Ich bin von der Qualität unserer Mannschaft, gerade auch jener der vielen jungen Spieler, die bei uns ausgebildet wurden, überzeugt und sicher, dass wir wieder in die Erfolgsspur finden werden. Barišić und Hickersberger haben immer ihr Bestes für den SK Rapid gegeben und werden bei uns auch in Zukunft immer herzlich willkommen sein.“ Geschäftsführer Sport Markus Katzer meint: „Gerade mir ist diese Entscheidung sehr schwergefallen und es war mir wichtig, nach dem letzten Spiel in Hartberg die gesamte Situation über das Wochenende in Ruhe und rational zu analysieren. Wir haben zwar in vielen Spielen ansehnliche bis gute Leistungen auf den Platz gebracht, die Punkteausbeute war aber schlussendlich viel zu gering. Sowohl im Hinblick auf die vergangene Meistergruppe, aber vor allem auf die ersten 14 Runden der laufenden Saison. Das Potential unseres Kaders ist wesentlich größer als bisher ausgeschöpft und nun gilt es, einen für uns bestens geeigneten Cheftrainer, der bei Bedarf auch mit einem Assistenztrainer seiner Wahl verpflichtet wird, zu finden. Es gehört zu meiner Aufgabe, dass ich mich – wie bei Spielern – auch bei der Trainerpersonalie ständig mit möglichen Alternativen beschäftige und ich bin sicher, dass wir eine gute Entscheidung treffen werden. Namen werde ich bis zu einer endgültigen Entscheidung keine kommentieren, ich kann aber versichern, dass wir bei der Suche über den vielzitierten Tellerrand blicken werden. Zoran Barišić und Thomas Hickersberger möchte ich meinen Dank aussprechen, ebenso Stefan Kulovits, der vorerst die Leitung des Trainings der Profimannschaft übernehmen wird.“ Zoran Barišić übernahm im Oktober 2022 vorerst interimistisch sowie in Doppelfunktion als Geschäftsführer Sport die Position des Cheftrainers und wurde im Februar 2023 fix im Amt bestätigt. In der Bundesliga konnten seither zwölf von 35 Spielen gewonnen werden, in weiteren zehn gab es eine Punkteteilung. Im ÖFB-Cup erreichte Rapid unter seiner Führung in der Vorsaison das Finale und zog aktuell nach Siegen gegen SR Donaufeld, Union Gurten und SKU Amstetten ins Viertelfinale ein, wo am ersten Februar-Wochenende der SKN St. Pölten zu Gast in Hütteldorf sein wird. Im Europacup gelang nach dem Aufstieg gegen Debrecen vor eigenem Publikum ein bemerkenswerter 1:0-Heimsieg gegen Fiorentina, wurde aber nach einem 0:2 in Florenz der Einzug in die Gruppenphase der UEFA Conference League knapp verpasst. Ab Mai 2019 (bis 31. Dezember 2022) war Zoran Barišić in Hütteldorf als Geschäftsführer Sport tätig, schon vorher war das grün-weiße Urgestein (bereits Nachwuchs- und Profispieler bei seinem Stammverein) fast ein Jahrzehnt (September 2006 bis Juni 2016) in verschiedenen Trainerfunktionen für den SK Rapid im Einsatz. Als Cheftrainer wurde er drei Jahre en suite (2014, 2015, 2016) Vizemeister. Thomas Hickersberger war mit einer kurzen Unterbrechung über ein Jahrzehnt (Juli 2011 bis November 2016 und seit Jänner 2018) als Assistenztrainer bei der grün-weißen Profimannschaft tätig. Zoran Barišić sagt abschließend: „Diese Entscheidung tut sehr weh, aber ich habe sie natürlich zu akzeptieren. Vor nicht allzu langer Zeit war ich selbst zweimal als Geschäftsführer Sport in einer solchen Situation und weiß daher, dass dies niemand gerne macht. Ich bin sicher, dass wir aus unserer Ergebniskrise herausgekommen wären, kenne aber die Mechanismen des Fußballs. Ich hoffe, dass Rapid wieder rasch mehr Siege feiern wird und glaube nach wie vor an jeden Spieler dieser Mannschaft. Für mich war es jedenfalls jeden Tag eine große Ehre, für meinen Klub in diesen verantwortungsvollen Positionen tätig gewesen sein zu dürfen. Ich möchte mich bei allen Weggefährten, Trainerkollegen, Betreuern, Spielern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mich in den letzten viereinhalb Jahren großartig unterstützt haben und von denen mir viele ans Herz gewachsen sind, für die Zusammenarbeit ebenso bedanken wie bei den Fans für ihren treuen Support.“