SK Rapid MediaInfo 165/2022: Der 1. Wiener Arbeiter Fußball-Club wird 125 Jahre alt Der Vorgängerclub des SK Rapid, der 1. Wiener Arbeiter Fußball-Club, feiert heuer sein 125-jähriges Bestehen. 1897 von Mitarbeitern der Hutfabrik Böhm in der Schottenfeldgasse in Wien-Neubau auf Anweisung des Geschäftsführers und Fußballpioniers Robert Lowe gegründet, um in Blau-Rot – die Farben der besagten Hutfabrik - gegen andere Mannschaften die in Österreich noch neue Sportart auszuüben. Im Dezember 1897 bekommt der am 22. Juli dieses Jahres gegründete Verein die Genehmigung, seine Übungen und Spiele auf dem Schmelzer Exerzierplatz abzuhalten. Rund um diesen Platz leben in erster Linie aus Böhmen und Mähren zugewanderte Arbeiterinnen und Arbeiter, die sich in ihren Betrieben und anderen Lebensbereichen zu Gewerkschaften und Vereinen zusammenschließen. Gemeinsam wollen sie das Elend, in dem sie leben arbeiten müssen, bekämpfen. Das betrifft nicht nur politische Ziele, sondern auch die Gestaltung der Freizeit. In Folge entsteht ein einmaliges Soziotop des Zusammenhalts. Erfolgreich gestalteten sich die ersten Jahre jedoch noch nicht: Hohe Niederlagen standen an der Tagesordnung, mit bis zu 20 Toren Unterschied. Von 15 Spielen ist kein Sieg bekannt. Im Herbst 1898 nimmt der 1. Wiener Arbeiter Fußball-Club erstmals an einem Turnier teil. Beim Kaiserjubiläums-Fußballturnier auf der Hohen Warte, das zu Ehren des 50. Jubiläums der Thronbesteigung Kaiser Franz Josefs stattfindet, wird wie damals üblich in 6er-Teams gespielt. Die Berichterstattung ist nach diesem Turnier lobend, dennoch gibt es bei diesem Turnier noch nichts zu holen: Im ersten Spiel unterliegt man der zweiten Mannschaft des Wiener AC mit 0:3, im zweiten Spiel dem Hausherren Vienna mit 0:4. Am 08.01.1899 war es mit dem 1. Wiener Arbeiter Fußball-Club wieder „vorbei“: Auf Antrag von Sekretär Wilhelm Goldschmidt erfolgte die Umbenennung in Sport-Club >>Rapid<<. Auch unter dem neuen Namen wurde noch bis 1906 in Blau-Rot gespielt, 1903 erfolgte bereits der Umzug auf den nahen Rudolfsheimer Sportplatz an der Hütteldorfer Straße. Seit Mitte der 1990er-Jahre spielt auch der SK Rapid wieder verstärkt in Blau-Rot: Jedoch nicht mehr in Heimspielen, sondern auswärts. Die Wurzeln in der Arbeiterbewegung sind für den SK Rapid weiter von hoher Bedeutung und sie sollen nie in Vergessenheit geraten. Eine Gedenktafel auf der Schmelz erinnert heute an die ersten Vereinsjahre an diesem Ort. Auf den Spuren des 1. Wiener Arbeiter Fußball-Clubs auf der Schmelz Am Samstag, den 23. Juli wird es um 17 Uhr eine Spezialführung mit Rapideum-Leiter Julian Schneps und Präsident Martin Bruckner sowie Geschäftsführer Christoph Peschek zu den Wurzeln des Vereins geben. Neben zahlreichen Informationen zu den ersten Jahren sowie zur ersten Spielstätte am Exerzierplatz auf der Schmelz werden auch ehemalige, wichtige Orte aus der Geschichte des Vereins im heutigen 15. Bezirk besucht, wie beispielsweise das Areal des damaligen Rudolfsheimer Sportplatzes an der Hütteldorfer Straße oder der frühere Wohnort von Dionys Schönecker. Die Teilnahme ist kostenlos - Anmeldung per Mail an museum@skrapid.com wird gebeten. Treffpunkt: 17:00 Uhr - Erinnerungstafel des SK Rapid auf der Schmelz Dauer: ca. 90 Minuten